- Warum arbeitest Du gerne in der Film- und Fernsehbranche?
Ich arbeite seit 1994 in der Film- und Fernsehbranche und das seit dieser Zeit immernoch gerne. Warum? Es ist ein abwechslungsreiches, nie langweiliges und wiederkehrendes Arbeiten. Man lernt immer wieder neue Menschen, Orte und Situationen kennen, auch welche, die man sonst nie erlebt hätte.
- Was liebst Du an Deinem Beruf?
Der Beruf der Produktionsleitung ist sehr abwechslungsreich, wird nie langweilig. Es ist auch ein Beruf, den man, sofern man möchte und er einem eben Spaß macht, auch "bis zur Rente" arbeiten kann.
Verantwortung zu tragen und zu übernehmen, an Problemlösungen zu arbeiten gehören dazu und auch das kann Spaß machen.
- Was muss sich unbedingt in der Filmbranche ändern, was muss dringend verbessert werden?
In den letzten 10-15 Jahren hat sich die Branche sehr gewandelt, viele Dinge haben sich verbessert. In Eigeninitiative, über den Tarifvertrag aus und durch den Dialog in der Branche. Aber es gibt noch viel zu tun.
Die Branche ist leider eine "Zirkus"-Branche, hier wird nicht EIN Mal EIN Büro eingerichtet mit festem Personal, das man stetig optimieren und dauerhaft einrichten kann, hier entstehen jeden Tag neue Arbeitsorte, in verschiedenen Zeitzonen (Tag-/Nachtdreh) mit unterschiedlichem Personal und wechselnden Externen. Und das projektweise vielleicht bis zu 3-4x im Jahr. Das wird man nicht ändern können, das ist eben auch das meist Schöne, die Abwechslung, birgt aber eben auch immer viel Arbeit, Risiko und ist sehr kostenintensiv.
Themen wie Familienfreundlichkeit, Nachhaltigkeit, Arbeitszeiten sind Themen, die auf jeden Fall der Verbesserung bedürfen. Hierzu bedarf es aber im Dialog mit den Geldgebern wie den Sendern, den Streamern, den Förderinstitutionen unbedingt mehr Offenheit und Realismus. Bei steigenden Kosten durch Inflation, Strom- und Energiepreise, steigende Gagen, "grünem Drehen" und auch (immernoch) Coronamaßnahmen, wie auch Wünschen nach einer 4-Tage-Woche, muss klar sein, dass dies nicht ohne erhebliche Budgeterhöhungen möglich ist. Hier gilt es bei diesem Dialog anzusetzen.