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Steckbrief

Profilbild von Felix Raffel

Felix Raffel

Übernimmt Patenschaften für

Filmkomponist*in

Wie bist Du zu Deinem Beruf gekommen?

Ich habe recht früh mit dem Klavier- und Kompositionsunterricht angefangen und in meiner Jugend bereits viele Konzerte gegeben und einige Stücke geschrieben. Kurz vor dem Abitur gab mir meine damalige Klavierlehrerin während einer - im Nachhinein vielleicht nicht ganz zufälligen - Berufsrecherche den wertvollen Tipp, dass ich wohl ein guter Filmkomponist wäre. Sie lag anscheinend richtig damit, denn nach meinem folgenden "Grundlagenstudium" im klassischen Klavier bewarb ich mich erfolgreich für den Aufbaustudiengang Filmmusik in Potsdam-Babelsberg, was sich als ein perfekter "door-opener" für die Filmwelt für mich erwies. Ich verdanke meinen Beruf somit zu einem Großteil der weisen Voraussicht meiner damaligen Mentorin.

Warum arbeitest Du gerne in der Film- und Fernsehbranche?

Mir macht es großen Spaß, mit anderen kreativen Leuten zusammenzuarbeiten und habe kein Problem damit, dass sich die Filmmusik dem Medium Film letztlich unterordnet und ganz uneitel "ihren Beitrag dazu leistet, dass der Film gut wird". Aber einen guten Film/eine gute Story zu vertonen ist einfach etwas Tolles und dafür die richtige Musik zu finden ist jedesmal eine neue Herausforderung - oft ist der richtige Weg nicht immer der einfachste. Letztlich macht aber genau das den Beruf besonders spannend, am Schluss genau dort nicht zu landen, wo man es eigentlich erwartet hätte.

Was ist die größte Herausforderung in diesem Beruf?

Da gibt es viele: Möglichst alle erdenklichen musikalischen Genres aus dem FF können, seine Studiotechnik beherrschen, ständig für neue Sounds/neuen Input/neue Updates in seiner Klangpalette sorgen, sich inspiriert halten, sich nicht "zuzumüllen" mit Projekten und gleichzeitig für eine gewisse Konstanz zu sorgen. Aber am Schwierigsten bleibt wohl der lange Atem v. a. am Anfang seiner Karriere - denn es braucht lang, um an bezahlte Aufträge zu kommen, von denen man dann seinen Lebensunterhalt bestreiten kann.

Was liebst Du an Deinem Beruf?

Am Komponieren für den Film liebe ich immer den Moment, wo ich merke, jetzt ist der Film "geknackt" und man hat etwas gefunden, was nur "so" klingen kann und nicht anders. Und wenn die Begeisterung darüber geteilt wird, v. a. mit dem/der Regisseur*in. Darüber hinaus liebe ich das Musikmachen. Ich liebe auch den Film, aber die Musik an sich ist mir vielleicht noch wichtiger. Denn das Musizieren ist Teil meiner DNA, ich mache Musik, seitdem ich denken kann und bin neben dem Beruf des Filmkomponisten auch noch Pianist - denn ohne das aktive Musizieren und ohne die Bühne würde mir wahrscheinlich etwas fehlen.

Was muss sich unbedingt in der Filmbranche ändern, was muss dringend verbessert werden?

Schwer zu sagen. Ich würde mir v. a. mehr Mut von den Entscheidungsträgern wünschen - Mut für spannendere Stoffe, für mehr Unangepasstheit, auch auf die Gefahr für künstlerischen oder finanziellen Misserfolg. Denn mutigere Stoffe beflügeln auch meist die Kreativität.