- Warum arbeitest Du gerne in der Film- und Fernsehbranche?
Im Prinzip ist die Antwort einfach: Weil ich machen darf, was ich immer wollte, und dafür sogar noch bezahlt werde. ;)
- Was ist die größte Herausforderung in diesem Beruf?
Das filmische finde ich eigentlich eher spannend.
Die Herausforderung ist hier nur so hoch, wie ich sie mir selbst gestalte.
Als größte Herausforderung möchte ich daher eher die Rahmenbedingungen unter denen das stattfinden soll in den Ring werfen.
Um nur ein paar Hürden zu nennen: langer Atem bis zum persönlichen Erfolg, absolute Flexibilität, schwierige Vereinbarkeit von Familie und Beruf, permanenter und gefühlt wachsender Budgetdruck, usw.
Im Gegenzug wird man mit dem vielleicht schönsten Beruf belohnt, den es gibt.
- Was liebst Du an Deinem Beruf?
Außergewöhnliche Menschen treffen, besondere Orte und Momente erleben. Exklusive und unikate Erinnerungen einfangen. Und das nicht nur in der sozialen Außendarstellung, sondern als echtes Erlebnis. Und dann das Ganze noch erzählerisch so zu gestalten, dass sich die Magie auf jemanden überträgt, der/die gar nicht dabei war.
Den Moment, wenn auf dem Papier Geplantes, durch ein optisches Verfahren auf digitales Zelluloid Gebranntes, auf Schnitt und Musik trifft, und daraus Film wird, kann ich jedes Mal nur als "magisch" bezeichnen.
- Wie bist Du zu Deinem Beruf gekommen?
Als ich in der Jugend das erst Mal eine miniDV-Kamera in der Hand gehalten habe, war es um mich geschehen. Alles was danach gefolgt ist, war nur Mittel eine Profession daraus zu machen.
Konkret: Abitur, Praktika in allen Departments ganz unterschiedlicher Produktionen (v.a. Spielfilm, Werbung), Auslandsaufenthalte, Journalismus-Studium, Durchlaufen diverser Produktionsjobs und Assistenzen, Volontariat bei einer TV-Dokumentarfilmproduktion, erste TV-Erfahrungen, auf eigenen Beinen stehen.
Ich würde aber sagen, dass ich immer noch zum Beruf komme... vielleicht ist die Entwicklung ja irgendwann abgeschlossen... :D
- Was muss sich unbedingt in der Filmbranche ändern, was muss dringend verbessert werden?
Schwierige Frage. Ich finde schon, dass man sich qualifizieren sollte, um das mächtige Medium Bewegtbild bedienen zu dürfen. Manchmal würde ich mir sogar noch strengere Zugänge wünschen...
Die Lehrjahre dürften besser bezahlt sein. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf kann ich nicht behaupten, dass besonders gefördert wird. Ich denke dadurch gibt es auch explizit weniger Kolleginnen, was ja nicht Ziel der Übung sein sollte. Vertragsverhandlungen sind trotz klarer Richtlinien nicht vergnügungssteuerpflichtig. Respekt ist keine Einbahnstraße.
Hier und da würde ich mir deutlich mehr Professionalität von allen Beteiligten im Bezug auf das Produkt "Film" wünschen.